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TABAK. 37 man wird auch mit dem mehrfachen, sofort zu erlegenden Betrag
des Werthes bestraft. Dabei wird nicht etwa gespasst!

Im Orient raucht jedermann Cigarette oder Pfeife; letztere
kaufe man im Lande. Um den Tabak frisch zu erhalten und vor
dem Trockenwerden zu bewahren, legt man Stücke einer zer-
schnittenen
gelben Rübe hinein. In den Städten kaufe man
ihn öfters frisch. Man kann schweren (takîl) und leichten (chafîf)
Tabak (tütün) verlangen. Für eine Okke ( Pfund) guten
Tabaks (geschnitten) darf man 1012 fr. bezahlen.

Der syrische Tabak wird nicht in lange Fäden geschnitten
wie der türkische (stámbuli), sondern ungleichmässiger und enthält
feine mit dickeren holzigen Theilen untermischt. Er ist auf die
Dauer angenehmer als der türkische, weil er einen besseren Nach-
geschmack
hinterlässt und Zunge und Gaumen weniger trocknet.
Korâni ist der lichtbraune, Djêbeli der dunkelbraune; letzterer
wird im Hauch von harzigen Hölzern getrocknet. Diese Sorte wird
in Europa Lattakîye genannt, welche Bezeichnung im Orient un-
bekannt
ist. Tumbak ist der persische Tabak, der angefeuchtet und
mit einer besondern Art Kohle angebrannt, nur im Nargile, der
Wasserpfeife mit dem langen Schlauch, geraucht wird. Dabei wird
der Rauch mit langen Athemzügen in die Lunge gezogen. An
das Nargile muss man sich erst gewöhnen, um ihm Geschmack
abzugewinnen. Die Frauen rauchen meistens Nargile, die Bauern
Djôzen (vergl. S. 490).

P. Moscheen.

Der Besuch dieser muslimischen Gebetsräume war bis zum
Krimkriege keinem Christen gestattet; erst der nach diesem fol-
gende
grössere Einfluss der Engländer und Franzosen auf die Pforte
brach diese Abgeschlossenheit, aber auch heute noch sieht der strenge
Muslim nur höchst ungern, dass Ungläubige (Christen und Juden)
seine heiligen Plätze betreten. Es bedarf wohl kaum der Erwäh-
nung
, dass man bei dem Besuche derselben sich ebenso rücksichts-
voll
verhält wie in unsern Kirchen, und wäre es auch nur um dem
bekanntlich grossen Fanatismus der Muslimen keine neue Nahrung
zu geben; man unterlasse namentlich niemals, am Eingange seine
Schuhe aus- und meist bereit stehende Pantoffeln anzuziehen oder
welche mitzubringen (bisweilen braucht man nur die Ueberschuhe
auszuziehen oder ein Tuch um die Stiefel zu binden). Auch rühre
man die umherliegenden Bücher (Korâne) nicht an. In den kleine-
ren
Moscheen genügt als Bachschîsch des Einzelnen 1 Piaster für
den Führer und ½ Piaster für die Pantoffeln, in Gesellschaft nach
Verhältniss.

Nach ihren Grundformen zerfallen die Moscheen in 2 Haupt-
gruppen
: 1) solche von rechteckiger Form der ganzen Anlage mit
hypaethraler Säulen- oder Pilasteranordnung um den offenen Hof;
2) solche bei denen der rechteckige oder kreuzförmige Hof von ge-